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Eckartsweiers Ortsvorsteherin erstmals in der Bütt

  • Beitrags-Kategorie:Presseartikel

Autor: Klaus Elff

Mit Spannung wurde die erste Büttenrede der neuen Ortsvorsteherin Amalia Lindt-Herrmann bei der Prunksitzung des Narrenrats „Wölfe“ Eckartsweier am Samstag erwartet – und sie entledigte sich dieser Aufgabe mit Bravour. 

Die Halle war geschmückt, alle Plätze besetzt: Gespannt wartete das Narrenvolk bei der zweiten Prunksitzung des Narrenrats „Wölfe“ Eckartsweier auf die Premiere von Ortsvorsteherin Amalia Lindt-Herrmann in der Bütt. Die „Neue“ glänzte im Outfit der Rotkäppchen, der Clique der Frauen des Narrenrates. 

Selten zu Hause

„Wolfstätt Helau ihr lustigen Narren, Elferrat, Triumvirat und Präsidenten und alle, die freiwillig oder gezwungenermaßen sich bereit erklärt haben, mir zuzuhören“, begann sie ihre närrische Deklamation, „ich bin ä arme Frau, bestimmt die ärmste in ganz Eckartsweier oder auf der ganzen Welt.“ Sie sei durch ihr Amt so selten zu Hause, dass der Mann ihren Namen in einer brenzligen Situation schon ganz vergessen hatte und sie nicht rufen konnte, weil die Klingel kaputt war. Und der schönste Körper im Schlafzimmer sei der Heizkörper: Der sei wenigstens warm, habe der Mann schon mal festgestellt, weil die Sitzung mal so lang war. 

Rat als Selbsthilfegruppe

„Und dann bin ich in meine regelmäßige Selbsthilfegruppe für Menschen mit chronischem Weltverbesserungszwang gegangen“, kam die Ortsvorsteherin auf die Politik zu sprechen, „der offizielle Name ist Gemeinderat.“ Und da wurde so manches beschlossen, zum Beispiel der Waldkindergarten in Legelshurst. „Ich hab gedacht, die Legelshurster mögen ihren Nachwuchs wohl nicht und verbannen die Kinder bei Wind und Wetter in den Wald“, sagte sie dazu, „na gut, wenn die das mögen, dann stimme ich dem zu und hab meinen Arm für ein Ja hochgehoben.“ Aber später kam sie zu der ganz persönlichen Erkenntnis, „ von wegen Waldkindergarten, es ist bestimmt ein Ausbildungscamp unserer Holzbarone.“

Selbstbräuner für Huber

Oder das Thema „dm“-Markt-Standort. „O, des gab Streit. Die Legelshurster brauchen bald mehr Duschgel für ihre Waldkinder, die Willstätter wollen immer die Schönsten sein, die Hesselhurster können zur Not beim Volker Honig-Shampoo kaufen, die Eckartsweierer sind sowieso die Allerschönsten – also: Der Markt kommt nach Sand zum Bürgermeister, damit er sich mal Selbstbräuner kaufen kann.“

Über die vielen kleinen Probleme im Ort lamentierte sie und kam zum Schluss: „In diesem Sinne, habt immer ein bisschen Mitleid mit mir oder wenigstens mit meinem Mann.“ Für ihr gelungenes närrisches Lamento erhielt sie jede Menge Beifall – und den hatte sie sich auch redlich verdient.

Link zum Original-Artikel auf baden online: https://www.bo.de/lokales/kehl/eckartsweiers-ortsvorsteherin-erstmals-in-der-buett